Historische Kurse
Einleitung
Kurse für die verwalteten Wertpapiere stehen im Mittelpunkt beim QuoteCompiler. Nicht umsonst findet sich die englische Bezeichnung für Kurs (Quote) im Namen des Programms wieder. Nur durch das Vorhandensein von Kursen sind die Berechnung der Kennzahlen und die Auswertung der Depots möglich.
Mindestens ein Kurs muss deshalb für jedes Wertpapier vorhanden sein, um überhaupt den Wert einer Wertpapieranlage berechnen und anzeigen zu können. Der zeitlich letzte vorhandene Kurs wird von QuoteCompiler als der aktuelle Kurs interpretiert und dieser liegt der Berechnung des Wertes einzelner Wertpapiere aber auch der Werte der Depots zugrunde.
Mindestens 2 Kurse pro Wertpapier sind erforderlich, um Kennzahlen, die Veränderungen abbilden, berechnen zu können.
Zu jedem eingerichteten Wertpapier gibt es eine eigene zugehörige Kurstabelle. Diese kann man einsehen, indem das Wertpapierfenster eines Wertpapiers geöffnet wird und man sich den Reiter „Historische Kurse“ anschaut.
Jeder Kursabruf eines einzelnen Wertpapiers oder auch eines Depots, der einen gültigen Kurs für das jeweilige Wertpapier ermittelt, wird auch in diese Tabelle historischer Kurse abgespeichert und bleibt erhalten. So entsteht bei regelmäßigem – zum Beispiel täglichem – Kursabruf im Laufe der Zeit eine umfangreiche Kurshistorie für die angelegten Wertpapiere. Die Kurshistorie wiederum ist die Basis für die Chart-Darstellungen zu den Wertpapieren im Chart-Panel des Hauptfensters oder im Chart-Fenster selbst.
Dies sollte für die meisten Nutzer bereits ausreichend sein. Auch für den Autor selbst reicht diese Methode aus, um die Kurshistorien aufzubauen.
Im Folgenden werden aber Möglichkeiten dargestellt, wie die historischen Kurse auch rückwirkend geladen werden können. Neben der Befüllung der Tabelle historischer Kurse über Kursaktualisierungen gibt es also weitere Möglichkeiten, diese Tabelle zu befüllen:
- Manuelle Kurseingaben
- Import von Kurslisten
- Laden historischer Kurse von Internet-Quellen.
Das manuelle Editieren und Eingeben von Kursen ist sicher nur im Einzelfall interessant. Da es durch einfache Eingabe oder durch Überschreiben direkt in der Tabelle historischer Kurse im Wertpapierfenster sehr einfach gestaltet ist, wird an dieser Stelle hier nicht weiter darauf eingegangen.
Wem also die Kurshistorien, die durch regelmäßigen Kursabruf entstehen, nicht genügen, kann vor allem auf den „Import von Kurslisten“ oder das „Laden historischer Kurse von Internet-Quellen“ zurückgreifen.
Im Folgenden wird das „Laden historischer Kurse von Internet-Quellen“ näher beschrieben.
Der Kern von QuoteCompiler basiert auf dem Abruf von Kursen aus frei verfügbaren Internet-Quellen, die über sogenannte Serverdefinitionen beschrieben werden können. Serverdefinitionen von QC werden durch Finanzkasper.de angeboten, können aber nach ein bisschen Beschäftigung mit dem Thema auch von jedem Nutzer selber erstellt oder angepasst werden.
Durch diesen flexiblen Mechanismus können Anpassungen an existierende oder neue Kursquellen sehr schnell erfolgen ohne dass ein Programm-Update erforderlich ist.
Das „Laden historischer Kurse“ stand anfangs in QC nicht zur Verfügung, sondern wurde erst später hinzugefügt. Es kann als Ergänzung, sofern es für das jeweilige Wertpapier funktioniert, genutzt werden. Es wird jedoch empfohlen, nicht seine ganze Arbeitsweise mit QC auf ausschließlich das „Laden historischer Kurse“ auszurichten.
Diese Empfehlung ergibt sich aus den Nachteilen, die das „Laden historischer Kurse“ leider mit sich bringt:
1. Zu wenig Kursquellen
Leider gibt es nur wenige freie Quellen im Internet, die historische Kurse zum Download anbieten, dies legal erlauben und dazu auch noch automatisch abrufbar sind. Im Ergebnis funktioniert dieser Abruf eben nicht für alle Wertpapiere. Je verbreiteter ein Wertpapier ist, um so wahrscheinlicher ist es, dass man über diese Funktion auch tatsächlich die historischen Kurse bekommt. Bei gängigen Aktien oder Fonds ist dies wahrscheinlicher als bei ungewöhnlichen oder selten gehandelten Wertpapieren.
2. Komplexität
Die Darstellung ganzer Kurshistorien auf Webseiten ist sehr komplex und lässt sich nicht über einfache Serverdefinitionen beschreiben (wie das bei einem einfachen Kurs auf einer Webseite möglich ist).
Deshalb wurde das „Laden historischer Kurse“ im Programm-Code von QC programmiert. Der Code dafür ist sehr umfangreich und auch anfällig gegenüber Änderungen der Quell-Webseiten. Jede noch so kleine Anpassung erfordert eine Umprogrammierung und ein Update von QuoteCompiler.
3. Zukunft ist unklar
Aktuell werden nur 3 Quellen identifiziert, die für QC zum Laden genutzt werden können. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass in Zukunft die eine oder andere oder alle dieser Quellen nicht mehr zur Verfügung stehen. Da ist man mit dem Abruf aktueller Kurse über Serverdefinitionen wesentlich flexibler.
Die historischen Kurse lassen sich in QuoteCompiler über 2 Funktionen abrufen:
- Der Abruf historischer Kurse für ein Wertpapier
- Der Abruf historischer Kurse für alle Wertpapiere aller Depots
Der Abruf historischer Kurse für ein Wertpapier
Um für ein Wertpapier historische Kurse abzurufen, öffnet man das Wertpapierfenster; unter dem Reiter „Historische Kurse“ findet man die Funktion zum Laden historischer Kurse. Dort gibt es die Eingabemöglichkeiten für Börse, Hist. Quelle, Von und Bis. In den letzten beiden Feldern gibt man den Datumsbereich ein, für den die historischen Kurse geladen werden sollen.
Als Quelle hat man die Wahl zwischen „Allen Quellen“, wo eine nach der anderen Quelle durchprobiert werden, oder man wählt gezielt eine der 3 vorhanden Quellen aus. Gegebenenfalls muss man auch probieren, welche der Quellen für das vorliegende Wertpapier auch historische Kurse liefert.
Zusätzlich ist oft die Angabe einer Börse auf die sich die historischen Kurse beziehen erforderlich. Dazu weiter unten eine ausführlichere Hilfestellung.
Die Angaben für Börse und Quelle bei den historischen Kursen werden mit dem jeweiligen Wertpapier mit abgespeichert und künftig auch verwendet. Das gilt auch für den Abruf historischer Kurse für alle Wertpapiere aller Depots.
Der Abruf historischer Kurse für alle Wertpapiere aller Depots
Diese Funktion findet man unter „Menü: Extras – Einstellungen – Kursaktualisierung“. Wird sie aktiviert, so werden für alle Wertpapiere aller Depots die historischen Kurse, sofern sie richtig konfiguriert wurden und verfügbar sind, geladen. Als Quelle und Börse werden dabei die individuellen Einstellungen der Wertpapiere verwendet.
Für den Zeitraum zu ladender historischer Kurse hat man hier 2 Möglichkeiten:
Entweder man setzt den Haken bei „Ab dem letzten Kurseintrag“. In diesem Fall ist der Zeitraum zu ladender Kurse für jedes Wertapier individuell beginnend vom letzten vorhandenen Kurseintrag des jeweiligen Wertpapiers bis zum aktuellen Tag.
Setzt man den Haken bei „Ab dem letzten Kurseintrag“ nicht, so werden die Kurse aller Wertpapiere aller Depots genau für den angegebenen Zeitraum geladen.
Nun noch ein paar Information zu den einzelnen Quellen für das Laden historischer Kurse.
Quelle 1:
Diese Quelle stammt aus dem anglo-amerikanischen Raum, wo das Tickersymbol üblicherweise verwendet wird.
Sie benötigt zwingend, dass im Wertpapier ein Tickersymbol (Feld „Ticker“ im Wertpapierfenster) eingetragen ist. Kennt man das Tickersymbol für sein Wertpapier nicht, so kann man die Tickersuche verwenden. Das ist das Fragezeichen neben dem Ticker-Feld im Wertpapierfenster. Auf der Basis des Wertpapiernamens und der eingetragenen ISIN ermittelt QC dann mögliche Tickersymbole.
Meist ist dann im Tickersymbol dann auch noch die Börse mit angegeben. Hier sollte man eine passende Börse wählen, die zur Währung des Wertpapiers passt, z.B. SIE.F für die Siemens-Aktie an der Börse Frankfurt.
Die Börseneinstellung im „Wertpapierfenster-Reiter Historische Kurse“ unter „Laden historischer Kurse“ hat für Quelle 1 keine Relevanz und wird nicht verwendet.
Quelle 2:
Diese Quelle benötigt zwingend die Angabe der WKN im Wertpapierfenster.
Es werden die Kurse von der Börse geliefert, die im „Wertpapierfenster-Reiter Historische Kurse“ unter „Laden historischer Kurse“ eingestellt ist, sofern das Wertpapier und die Börse durch diese Quelle unterstützt werden.
Bei der Auswahl der Börse gilt grob folgender Leitfaden:
Aktien: Xetra oder Frankfurt
Indizes: Xetra oder Index
Währungen: Währungen
Zertifikate: Stuttgart oder Frankfurt Zertifikate
ETFs: Stuttgart oder Frankfurt Zertifikate
Fonds: Stuttgart, Fonds oder Frankfurt Zertifikate
Wertpapiere in USD an amerikanischen Börsen: NYSE oder NASDAQ
Quelle 3:
Diese Quelle benötigt zwingend die Angabe der WKN im Wertpapierfenster.
Es werden nur Kurse von deutschen Börsen geliefert.
Die Börseneinstellung im „Wertpapierfenster-Reiter Historische Kurse“ unter „Laden historischer Kurse“ hat für Quelle 3 keine Relevanz und wird nicht verwendet.
Es werden nur Kurse für die letzten 3 Jahre geliefert.